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Pferdehalterin geht von Angriff durch Wolf aus – Foto zeigt Tier in Nachbarschaft

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Ein Wolf sorgt im Werra-Meißner-Kreis für Diskussionen. Eine Pferdehalterin spricht von mehreren Ereignissen.

Vierbach – Nur wenige Stunden, nachdem am Samstagabend zwischen Abterode und dem Gut Mönchshof ein starker Wolf noch bei Tageslicht fotografiert worden war, sind am Sonntag in Vierbach zweimal in Folge Pferde auf zwei ortsnahen Weiden durchgegangen und haben die Flucht Richtung Dorf ergriffen. Dabei haben offenbar die insgesamt fünf Pferde in Panik Zäune samt oberschenkeldicker Pfosten über die Koppel gezerrt.

Spätestens beim zweiten Vorfall, der sich am Sonntagabend kurz vor 20 Uhr ereignete (der erste Ausbruch war morgens um 9 Uhr), stellte zumindest die Pferdehalterin Rebecca Weinhard aus Vierbach eine Verbindung zu der Wolfsichtung vom Vorabend her – immerhin liegen zwischen der Stelle, wo der Wolf gesichtet und fotografiert worden war, nicht mehr als zwei Kilometer. „Drei der Pferde sind alte Kaltblüter, die eigentlich gar nichts aus der Ruhe bringt. Irgendwas hat die Tiere wahnsinnig in Panik versetzt“, sagt sie. Auf den beiden Weiden habe sich ihr eine Spur der Verwüstung gezeigt.

Besprechen die Situation nach dem panischen Ausbruch von fünf Pferden in Vierbach: Halterin Rebecca Weinhard und Wolfsberater Tibor Pohle-Strube von Hessen-Forst.
Besprechen die Situation nach dem panischen Ausbruch von fünf Pferden in Vierbach: Halterin Rebecca Weinhard und Wolfsberater Tibor Pohle-Strube von Hessen-Forst. © Carl-Heinz Eberth/ nh

Wolf im Werra-Meißner-Kreis gesichtet – Schreckte er Pferde und Rehe auf?

Eine weitere Beobachtung vom Sonntagabend, die die Pferdehalterin am Sonntagabend machte, bestärkt sie in ihrem Verdacht, dass ein Wolf in der Nähe gewesen sein muss. Während sie mit ihrer Tochter versuchte, die Zäune wieder aufzurichten, kam vom Hang aus dem Wald ein ganzer Sprung Rehe laut schreckend auf die beiden Frauen zugerannt. Sie schrie und fuchtelte, um zu verhindern, dass die panischen Tiere in den Zaun liefen. Die drehten dann zehn Meter vorher Richtung Dorf ab. Am Montagmorgen informierte Rebecca Weinhard das Hessische Wolfszentrum beim Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Wolfsberater Tibor Pohle-Strube war am Vormittag vor Ort in Vierbach und versuchten mit der Pferdehalterin Trittsiegel, die auf einen Wolf hindeuten, zu finden.

Zwischen Abterode und Gut Mönchshof am Samstag unterwegs: ein starker Wolf.
Zwischen Abterode und Gut Mönchshof am Samstag unterwegs: ein starker Wolf. © Privat

Sie selbst räumt ein, dass wirklich eindeutige Fährten schwer zu erkennen waren, da das Gelände durch den langen Regen matschig ist und mögliche Spuren von den Hufabtritten der Pferde überlagert beziehungsweise zerstört worden sind. Wolfsberater Strube wird nun ein Protokoll an das HLNUG schicken, wo der Vorfall als Verdachtsfall aufgenommen werden wird. (Stefanie Salzmann)

In Südhessen hat ein Pferdebesitzer sein Tier verletzt auf einer Koppel vorgefunden. Ein Wolf könnte der Übeltäter sein. Die DNA-Analyse soll Gewissheit bringen.

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