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Dänemark: Gestüt Viegård verkauft

Das dänische Gestüt Viegård, das wegen grausamen Szenen der Tiervernachlässigung bekannt wurde, ist verkauft worden. Wer jetzt der Eigentümer des Gestüts ist und in welcher Verbindung er zu John Byrialsen steht.

Das dänische Gestüt Viegård ist zwangsversteigert worden. (Symbolbild)

Skals/DEN – John Byrialsen, der ehemalige Eigentümer des Gestüts, hatte im Oktober 2023 Konkurs angemeldet. Daraus resultierte, dass das Anwesen einschließlich des gesamten Pferdebestands verkauft werden musste. Der Däne war schon vor den jüngsten Skandalen seit Jahren im Visier von Tierschützern.

Am 19. April wurde Byrialsens Hof nun im Rahmen einer Zwangsversteigerung verkauft. Der neue Eigentümer: Georg Martin Rosenkilde – ein Bekannter von Byrialsen. Wie das Online-Portal Ridehesten berichtet, wechselten Grundstück und Gebäude am Vievej 24 für 8,5 Millionen dänische Kronen in den Besitz eines langjährigen Partners von John Byrialsen. Der 74-jährige Ingenieur Georg Martin Rosenkilde aus Frederiks, südwestlich von Viborg, kenne das Gestüt Viegård und seinen Besitzer seit Jahren und habe ihn in der Vergangenheit beraten.

Am 21. Februar hat er ein neues Gestüt namens Ben Hur ApS gegründet. Damals soll er bestritten haben, dass das Unternehmen mit der Absicht gegründet wurde, Pferde aus dem skandalbehafteten Gestüt Viegård zu kaufen. Jedoch hat Rosenkilde nun die Gebäude und die 14,4 Hektar Land des Gestüts gekauft. Der offizielle Käufer, der den Zuschlag bei der Zwangsversteigerung erhielt, ist die Ben Hur ApS. Einziger Gegenbieter gegen Ben Hur Aps war Euro Steel 1988. Dabei handelt es sich um das große Stahlunternehmen, das John Byrialsen jahrelang große Geldsummen geliehen und in Millionenhöhe Hypotheken auf seine Immobilien gekauft und registriert hat.

Was passiert mit den Pferden?

Anfang März kaufte der umstrittene Geschäftsmann Hans Helmgaard Kristiansen, zusammen mit einer nicht identifizierten Gruppe von Besitzern eine große Gruppe von Pferden aus Byrialsens beschlagnahmtem Bestand. TV2 schrieb: „John Byrialsen hat seine Erfahrung und sein Wissen über Pferde nun auch Hans Helmgaard Kristiansen als freiwilligen Sparringspartner zur Verfügung gestellt.“ Kristiansen soll gesagt haben: „Er (Byrialsen) ist kein Berater, aber ich nutze sein Wissen über die spezifischen Pferde, die ich gekauft habe, wenn es nötig ist.“ Helmgaard Kristiansen ist ein ehemaliges Mitglied der dänischen Springreiter-Nationalmannschaft, der laut TV2 ins Rampenlicht der Medien geriet, als er eine zweijährige Sperre wegen Betrugs mit Sportpferden erhielt. Er hatte die Identität von sechs Pferden gefälscht, indem er ihre Namen änderte und sie ein bis sechs Jahre jünger machte.

Kristiansen brachte die Pferde auf den Hof Bratbjerggaard. Nur eine Woche, nachdem die Viegård-Pferde nach Bratbjerggaard gebracht worden waren, kontrollierte die Behörden inklusive der Polizei und des dänischen Veterinär- und Lebensmittelamtes die Tiere bei einem unangekündigten Besuch. Ridenhesten berichtete, dass die 59 Pferde des Gestüts nicht im Zentralen Viehregister (CHR) eingetragen und die gesetzlich vorgeschriebenen Pferdepässe nicht vorhanden waren. Die Pferde hätten allerdings gesund ausgesehen und die Boxen seien in einem guten Zustand gewesen.

Der Amerikaner Tyrell Cotant, der als Zeuge gegen Byrialsen ausgesagt hat, berichtet in einem Interview gegenüber TV Midvest, was er auf dem Gestüt erlebt hat. Er rezitiert Aussagen Byrialsens wie: „Ein dürres Pferd wehrt sich nicht.“