von Maria Jürgens am Sonntag, 28.04.2024 um 11:12

Schutterwald: Franziska Ritter gewinnt den Großen Preis, Arwen-Charlotte Thaler holt Sieg Nummer zwei im U25-Springen

Nach einem spannenden Stechen holt sich Franziska Ritter den Sieg im Großen Preis. Arwen-Charlotte Thaler gewinnt auch das zweite U25-Springen.

Nach dem Sieg im Stilspringen der Klasse S gewinnt Arwen-Charlotte Thaler auch das zweite S-Springen in der Altersklasse U25. / © Rea Burkart

Und der nächste Sieg für Arwen-Charlotte Thaler: Mit ihrer Hannoveraner Stute Duitama hat sie nach dem Sieg im Stilspringen der Klasse S auch das S-Springen mit Stechen für die Altersklasse U25 gewonnen. Im Stechen trat sie gegen Karla Schumacher an, die zwar die schnellere Zeit mit dem Oldenburger Caspari herausritt, aber dann fiel doch eine Stange. So galt es lediglich, fehlerfrei zu reiten. Das gelang. Lange hatte es allerdings so ausgesehen, als ob gar kein Stechen zustande kommt. Der Parcours von Parcourschef Phil Schmauder war anspruchsvoll, so dass es schließlich lediglich zwei fehlerfreie Ritte gab. Dritte wurde mit einem Abwurf Anastasia Wetzstein mit ihrer Galita vor Elena-Malin Reitzner im Sattel von Irish Coffee. Auch Nick Armbruster ritt in die Platzierung, mit seinem Schimmel L.B. Culture hatte er einen ärgerlichen Abwurf an Sprung eins.

Der Sieg im Großen Preis für Franziska Ritter

Highlight war am Samstag der Große Preis, ein Zwei-Sterne-Springen mit Stechen. Die Teilnehmerliste versprach ein spannendes Springen, der Parcours hatte seine Tücken. Direkt zu Beginn ging es in einer S-Linie über die ersten drei Sprünge, dann einmal quer über den Platz und zu Sprung vier, der bei dem ein oder anderen Reiter einen ärgerlichen Netzroller verursachte. Schwierig auch ein Steilsprung mit einer Wellenplanke. Größte Klippe jedoch war der Weg von einem Steilsprung auf die dreifache Kombination, die durch das Gefälle des Platzes leicht im Bergauf zu reiten war. Hier passierten die meisten Fehler. Und auch die restlichen drei Sprünge waren nicht geschenkt, die Linie zum letzten Sprung, ein schmaler Steilsprung, wurde nochmal weit. „Es ist immer wieder eine Herausforderung, aber die Besonderheiten dieses Platzes machen auch Spaß und bieten Abwechslung“, meinte Parcourschef Phil Schmauder. Sein Parcours zeigte trotz Tücken, dass das Springen für jeden Teilnehmer machbar war. Mal fiel eine Stange, mal zwei, doch es war durchweg toller und fairer Sport zu sehen.

Am Schluss gelang acht Teilnehmern eine fehlerfreie Runde, darunter auch Favoriten wie Markus Kölz und Hans-Dieter Dreher. Markus Kölz wiederholte dies im Stechen im Sattel seines neunjährigen tschechisch gezogenen Wallachs Bruno. Doch Franziska Ritter und der zierliche Canstakko-Sohn Con Stakky waren schneller, 42,31 Sekunden zeigte die Uhr. Der zierliche Wallach ist ein richtiger Flummy und seine Reitern weiß seine Stärken gezielt einzusetzen. Bereits im Umlauf hatte das Paar gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Als letzter Reiter kam Hansi Dreher in die Bahn, er hatte seinen Holsteiner Cous Cous gesattelt. Der Cachas-Sohn hatte eine gesundheitlich bedingte Pause gehabt, Schutterwald war sein erstes Turnier und er hatte bereits an den Vortagen gezeigt, dass er topfit zurück ist. Auch im Stechen machte er Riesensätze und spielte mit den 1,45 Meter-hohen Sprüngen. Doch am letzten Sprung fiel die Stange dann doch, die Zeit hätte mit 41,17 Sekunden gereicht. Damit ging der Sieg an die Meißenheimerin, die völlig überwältigt von ihrem Erfolg war.

Franziska Ritter und ihr Flummy Stakky siegen mit zwei tollen Runden im Großen Preis von Schutterwald. / © Rea Burkart

Erster Sieg in der schweren Klasse

Es ist der erste Sieg in der schweren Klasse für Franziska Ritter, und dann gleich ein Zwei-Sterne-Sieg. „Ich hätte niemals damit gerechnet“, sagte sie voller Überraschung. „Und ich wusste nicht, dass Stakky so schnell sein kann. Er ist zwar grundschnell, aber das hätte ich nicht erwartet.“ Auch ihr Lebensgefährte und stolzer Besitzer des Siegerpferdes, Steffen Kaiser, strahlte voller Stolz. „Er hat ihn gerade erst geritten, das hat guten Einfluss gehabt“, meinte die Siegerin schmunzelnd. Ihr Trainer Bernhard Wehr hatte am Rand mitgefiebert: „Sonst bin ich ja entspannt aber heute war ich wirklich aufgeregt. Stakky war gestern etwas übermotiviert und ich war sehr gespannt, wie es heute läuft. Aber die beiden haben das phantastisch gemacht!“, freute er sich.

Vortagessieger Markus Kölz wurde damit Zweiter vor Hansi Dreher.  Rang vier ging an Benjamin Wulschner vor Michael Herhalt und Jessica Angst. Elena-Malin Reitzner, die vor dem Großen Preis ihr Goldenes Reitabzeichen verliehen bekommen hatte, konnte sich gleich mit zwei Pferden platzieren. Mit dem neunjährigen Holsteiner Bayado war sie ebenfalls im Stechen und wurde Siebte. Im Sattel von Cavallo verbuchte sie im Umlauf einen Zeitfehler, das reichte aber für Rang neun. Thomas Mang hatte mit der zehnjährigen Holsteiner-Stute Grand Zara auf die Teilnahme am Stechen verzichtet, er landete damit auf Platz acht.

 

 

Maria Jürgens (Redaktionsleitung)

Nach dem Volontariat bei der Tageszeitung zum Pferde-Journalismus gekommen. Am liebsten im Springsattel und auf den Geländeplätzen unterwegs. Die vielseitige Ausbildung liegt ihr sehr am Herzen. Unser Ass für alle Fragen rund um Pferdehaltung, Fütterung und Gesundheit.

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